35. Spieltag: 1.FC Magdeburg - SC Fortuna Köln

Samstag, 19.04.2018, 14.00 Uhr
Heinz-Krügel-Stadion

An diesem Samstagnachmittag könnte in Magdeburg etwas Historisches passieren: der 1.FC Magdeburg könnte den erstmaligen Aufstieg in die zweite Bundesliga perfekt machen. Mit einem Sieg gegen Fortuna Köln wäre dem Europapokalsieger von 1974 der zweite Platz schon drei Spiele vor Saisonende nicht mehr zu nehmen. Doch dafür muss ein Gegner bezwungen werden, gegen den man vor heimischen Publikum in der dritten Liga noch keinen Sieg und kein eigenes Tor erzielt hat.

Fortuna Köln hat eine bewegte Saison hinter sich. Die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat legte einen fulminanten Start hin und war nach neun Spieltagen als einziger Verein der Liga noch ungeschlagen. Auch nach der ersten Niederlage konnten sich die Domstädter weiterhin auf einem Aufstiegsplatz halten und überraschten die Liga mit attraktivem Angriffsfußball. Mit der Niederlage im Hinspiel gegen den die Magdeburger setzte allerdings eine Negativserie ein, wodurch sie etwas abreißen lassen mussten. Bis zum 24. Spieltag gelang nur ein Sieg in 10 Spielen, um danach zwei weitere kuriose Serien folgen zu lassen. Nach fünf gewonnen Partien in Folge, setzte es genau so viele Niederlagen am Stück. Trotzdem kann festgehalten werden, dass die Fortuna bisher eine gute Spielzeit hingelegt hat, in der sie so manchen ambitionierten Gegner schlagen konnte. Der Karlsruher SC wurde mit 4:0 nach Hause geschickt und Wiesbaden verlor 0:1 im Südstadion. Die Offensive kann sich mit 51 geschossenen Toren sehen lassen, aus der Daniel Keita-Ruel mit 14 erzielten Treffern herausragt. Zu den torgefährlichen Akteuren gehört neben dem erfahrenen Hamdi Dahmani (9 Tore) auch der Ex-Magdeburger Manuel Farrona Pulido, der neben drei eigenen Treffern sieben Mal die Vorarbeit lieferte. Fortuna Köln ist weiterhin eine robuste und physisch starke Mannschaft, die trotz der letzten Ergebnisse schwer zu bespielen ist.

Die Hausherren schwimmen derzeit auf einer Welle der Euphorie und landen einen Sieg nach dem anderen. Den hart erkämpften und enorm wichtigen drei Punkten in Wiesbaden, folgte ein 5:1-Kantersieg in Jena. Dabei präsentierte man sich sehr abgezockt, vor allem in Person von Toptorschütze Philip Türpitz, der drei Elfmeter verwandelte, die allesamt vom quirligen Marcel Costly herausgeholt wurden. Zudem fügte Christian Beck seiner großen Auswahl an sehenswerten Toren ein weiteres Kunstwerk hinzu. Es läuft momentan alles für die Magdeburger, wenngleich die Nachricht vom verletzungsbedingten Ausfall von Stammtorhüter Jan Glinker bis Saisonende einen kleinen Wermutstropfen bildete. Sein Ersatzmann Alexander Brunst hat in den vergangenen beiden Spielen bereits im FCM-Tor gestanden und erwies sich gegen Jena mit zwei starken Paraden in der ersten Halbzeit als guter Rückhalt.

Als weiteres gutes Omen gilt für den Samstag der Behindertentag des 1.FC Magdeburg. Private und gewerbliche Sponsoren ermöglichen an diesem Tag 3.000 Menschen mit Handicap den Besuch des Spiels und zeigen, dass blau-weiße Begeisterung kein Handicap kennt. An diesem Aktionstag, der zum neunten Mal stattfindet, hat der FCM bisher sieben Mal gewonnen und nur ein mal unentschieden gespielt. Es gibt also genügend Gründe, um sich auf die anstehende Partie zu freuen und den ersten Matchball für den Aufstieg zu nutzen. Dafür muss der Fokus voll auf die 90 Minuten auf dem Platz gerichtet und alles dafür getan werden, dass der letzte Schritt hin zum großen Ziel vollendet wird.