Heimat gegen Liebe. Gibt es ein schöneres Duell? Für mich nicht.
Am kommenden Samstag ist es wieder einmal soweit. Dann trifft mein "kleiner" SC auf den "großen" FC Schalke 04. Dafür, dass die finanziellen Voraussetzungen weit auseinanderliegen, ist die Bilanz in der Bundesliga dennoch relativ ausgeglichen: 16 Siege der Knappen stehen 14 Freiburger Erfolge entgegen; siebenmal trennte man sich Unentschieden. Und ist ein Sieg gegen die scheinbar besser aufgestellten Konkurrenten immer schön, so ist er gegen Schalke noch um so einiges schöner. Aber gut, das beruht auf meiner persönlichen Geschichte...
Geboren wurde ich in Gelsenkirchen - ich möchte betonen: nördlich des Kanals. Mehr als 30 Jahre ist das schon her. Mein Vater lag 1989 im Krankenhaus. Nichts dramatisches. Mein Onkel brachte ihm damals das aktuelle Kicker-Sonderheft, ich erhielt dann die Stecktabelle und jeden Montag die Tageszeitung. Mit dem Vergleichen der Buchstaben - mit dem Lesen war es zu dem Zeitpunkt noch nicht so weit (#KindergartenRulez) - hielt ich diese immer auf dem aktuellen Stand. Irgendwann fragte mein Vater, übrigens ein leidenschaftlicher Schalker, zu welchem Verein ich denn halten würde. Nun ja. Welche Kriterien legt man da als Kind an? Ich fand damals Tiere toll und dieses schwarzweiße Wappen hatte irgendwie einen coolen Vogel. Heute weiß ich es besser, es ist ein Greif. Aber so simpel kam ich dann zum SC. Und dieses Wappen sollte dann möglichst weit oben stehen. Und so entwickelte sich meine Leidenschaft Schritt für Schritt unter schwierigen Verhältnissen. Mehr als ein bissl Radio und später Ran hatte ich nicht. Dazu den jährlichen Kicker. Um einen herum nur Schalker und Erfolgsfans von Bayern und Dortmund, die in der Regel später zu S04 umschwenkten. Aber ich lebte das Motto meines Vaters: "Einen Verein wechselt man nicht." Und so widerstand ich jeder Versuchung. Die ersten Spiele im Stadion erlebte ich dann natürlich auf Schalke im alten Parkstadion. Später mit Premiere, Sky und Telekom wurden dann aus ein paar Spielen im Stadion 34 Live-Spiele pro Saison.
Dennoch kenne ich neben dem SC keinen Verein besser als Schalke. Zig Spiele habe ich im Parkstadion und der Arena verfolgen können. Die zweite Dauerkarte meines Vaters war für mich reserviert, schließlich wollte er jemanden mit Fußballsachverstand (hust) bei sich haben. So erlebte ich Höhen und Tiefen hautnah mit. Pokaltriumph gegen Union Berlin, Meister der Herzen mit dem verdammten Freistoß in allerletzter Minute an der Videoleinwand. Ich hätte es Schalke und vor allem meiner Familie und Freunden so gegönnt, diese Meisterschaft feiern zu dürfen. Aber andersrum ist es eben auch so ziemlich das Geilste, wenn du mit deinem ***** eligen SC gegen Schalke gewinnst, wo im Vorhinein ja eigentlich klar war (O-Ton Familie und Freunde), dass das ne ganz klare Geschichte wird. Also hoffe ich wie jedes halbe Jahr darauf, am Ende jubeln zu dürfen und dass ich im Nachhinein ganz nebenbei mal wieder einen auf große Fresse machen kann... Aber da zeigt sich ja nur mein Fußballsachverstand.##
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Der Film zum Spiel:
Als der Adlige Robin von Kochsley müde von den letzten Punktezügen heimkehrt, findet er das Stadion seiner FCK Familie in verwahrlostem Zustand vor. Verantwortlich dafür ist der fiese Sheriff von Pottingham (Domenico Tedesco), der ein Schreckensregime errichtet hat. Robin und sein Gefährte Brandon finden Unterschlupf bei einer Bande Gesetzloser im Blackwood Forest. Vor allem der gesetzlose Bruder Streich scheint überzeugt von Robin zu sein und nimmt ihn unter seine Fittiche. Gemeinsam mit den Gesetzlosen stellen sie sich dem Sheriff entgegen. Dafür müssen sie in die Höhle des Löwen nach Schalke, wo der Sheriff von Pottingham haust. Können sie ihn aufhalten?
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Auf Kohle geboren - das Herz an den SC vergeben.
This contribution was last edited by Zlatan9 on Feb 14, 2019 at 9:17 PM hours