19. Spieltag: 1.FC Heidenheim 1846 - Holstein Kiel

Nach Wochen, in denen man sich gerade so mit alternativen sportlichen Wettbewerben von Vierschanzentournee über Biathlon bis hin zu Handball über Wasser halten konnte, gibt es in den kommenden Tagen die Gelegenheit, die Entzugserscheinungen mit einer nie dagewesenen Überdosis FCH mit drei Heimspielen innerhalb von sechs Tagen zu behandeln. Dieser Marathon dürfte angesichts der angekündigten Abendtemperaturen von um die -3°C nicht nur die Mannschaft vor erhöhte Herausforderungen stellen. Nicht umsonst hat Theuerkauf den Fans in einem Interview bereits fürsorglich Handwärmer und „etwas Warmes zum Drunterziehen“ empfohlen... aber selbstverständlich auch, sich dennoch auf den Weg ins Stadion zu machen!

Mit Kiel erwartet Heidenheim zum Start nach der Winterpause den direkten, punktgleichen Tabellennachbarn. Bezieht man in die Statistik auch die Begegnungen der dritten Liga ein, so blickt man auf ein äußerst ausgeglichenes Bild: jede Mannschaft konnte bereits drei Siege verbuchen, die letzte Begegnung endete Unentschieden. Dabei schoss Heidenheim in jedem der drei bisherigen Heimspiele 3 Tore – ohne jedoch immer als Sieger den Platz zu verlassen, wie man schmerzlich am 3:5-Spektakel der vergangenen Saison ablesen kann. Ein 0:0 wäre also ein eher mutiger Tipp... Die Zweitligastatistik hingegen spricht deutlich für Kiel – Zeit, den Bock umzustoßen! Ein einfaches Unterfangen wird dies jedoch nicht, hat Kiel doch keines seiner letzten vier Auswärtsspiele aus der Hand gegeben.

Schwer vorherzusagen ist insbesondere, wie die Mannschaften aus der Wintervorbereitung kommen.
In Heidenheim verlief diese abgesehen von der Verletzung Griesbecks von außen betrachtet optimal, aber auch etwas unspektakulär. Was die Testspielsiege wert sind, ist dabei generell die Frage, bezeichnend ist dennoch, dass sich auch ein Theuer gewünscht hätte, im Spiel gegen Austria Lustenau als Generalprobe „mehr gefordert“ worden zu sein.
Kiel musste hingegen beim 1:6 gegen Gent eine herbe Klatsche einstecken, schwerer wogen im Trainingslager aber plötzliche Verletzungssorgen, die im mit mindestens drei Monaten prognostizierten Ausfall von Kapitän David Kinsombi gipfelten. Somit ist es wohl nicht erstaunlich, dass Kiel auf dem Transfermarkt mehr Aktivität an den Tag legte als der FCH, der erst in den letzten Tagen und bislang nur durch Abgänge ins Geschehen eingriff, was selbstverständlich nicht das letzte Wort bleiben muss. Kiel verstärkte sich u.a. mit Bisseck und gestern noch mit Patrick Kammerbauer, den ich nach der Verletzung Griesbecks auch gerne in Heidenheim gesehen hätte.

Spannend wird für Mittwoch sein, wie die Ausfälle von Kinsombi und evtl. Meffert und Lee auf der einen und von Griesbeck und dem gelbgesperrten Dovedan auf der anderen Seite kompensiert werden können. Denkbar, dass die Startaufstellung im Test gegen Lustenau da erste Hinweise bietet, diese lautete wie folgt:
Müller – Busch, Mainka, Beermann, Theuerkauf – Thiel, Andrich, Dorsch, Skarke – Glatzel, Thomalla
Bleibt allerdings zu hoffen, dass Schnatti bis Mittwoch wieder voll einsatzfähig sein wird und von Beginn an auflaufen kann.

Den Auswärtsfahrern wünsche ich eine gute Anreise, seid aber höflich und lasst die Punkte hier!Unserer Mannschaft wünsche ich einen super gelungenen Einstieg in die Restsaison (oder, vielleicht sollte ich es heute als Seefahrergruß formulieren: „Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!“) und allen Heidenheimer Fans ein gutes Spiel mit zumindest herzerwärmendem Einsatz und Ergebnis.
Auf geht’s, FCH!